tinya.org

Vom 4. bis 5. Dezember 2009, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, Freie Universität Berlin

Am Freitag, den 4. Dezember stehen auf der Konferenz “Istanbul 2010. Stadt(t)räume – Stadtgegensätze” die “Musiksphären zwischen Berlin und Istanbul” im Mittelpunkt. Zu Gast sein werden u.a. die Musikerin Aziza A, Songwriter der Band “Bulutsuzluk Özlemi” Nejat Yavasogullari und der Publizist und Menschenrechtler Ferhat Tunç. Das vollständige Programm lesen Sie [hier].

Zur Konferenz:

In Istanbul schlägt das Herz der Türkei. Kaum eine andere Metropole hat ihre Besucherzahlen in den letzten Jahren so gesteigert wie die 12-Millionen-Stadt am Goldenen Horn. Die Mega-City ist zur wirtschaftlich dynamischsten Metropole Europas geworden.

Istanbul ist trendy. Doch jenseits der glitzernden Einkaufzentren, der angesagten Cafés, Bars und Clubs und der bunten künstlerischen Melange gibt es noch ein ganz anderes Istanbul – das der Menschen, die alltäglich in dem riesigen Ballungsraum leben und überleben müssen:

Vertriebene aus Südostanatolien, die mangels Perspektiven ein Auskommen an den Rändern der Stadt suchen und in ihrem Leben noch nie den Bosporus gesehen haben. Junge Homosexuelle, die im Schutz der urbanen Anonymität andere Geschlechteridentitäten erproben. Alteingesessene Roma-Familien, deren Wohnquartiere der Aufhübschung der Stadt weichen müssen. Sie prägen ebenso das Gesicht dieser Stadt in all ihrer schillernden Widersprüchlichkeit.

“Istanbul 2010” blickt aus stadtsoziologischen, künstlerischen und kulturhistorischen Perspektiven auf den urbanen Raum. Istanbuls Brücken führen nicht nur über den Bosporus, sondern spannen sich bis nach Berlin, zum Beispiel in der Musik, die sowohl hier wie dort Ausdruck von Vielfalt, Unruhe, Begeisterung, Protest und Tradition ist: Großstadtrock und Ska aus Istanbul, türkische Arabeskmusik und kurdischer Folk aus Berlin. Ob Musik, Film, Wissenschaft oder Kunst – in beiden Städten reflektieren sie die Spuren der Migration, die Suche nach Identitäten und das Leben unter den Bedingungen urbaner Transformation.

Comments Off on Istanbul 2010. Stadt(t)räume – Stadtgegensätze

Seit knapp einem Jahr sitzt der Musiker Simon Bikindi im Gefängnis. Bikindi wurde am 2. Dezember 2008 der unmittelbaren und öffentlichen Anstiftung zur Begehung von Völkermord fuer schuldig befunden und zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Die Musikwissenschaftlerin Morag Josephine Grant ist Juniorprofessorin an der Uni Göttingen und Initiatorin der Forschungsgruppe “Musik, Konflikt und Staat”. Sie hat den Fall Simon Bikindi unter einem wissenschaftlichen Blickwinkel beobachtet und schildert die Hintergründe in einem Gespräch.

>>> Interview mit Morag Josephine Grant: [Simon Bikindi, Ruanda]

Comments Off on Anstiftung zum Völkermord: Der Musiker Simon Bikindi

27 Oct, 2009

“Salsa-mbalax”: Super Cayor de Dakar

Posted by: Redaktion In: Reviews

Lange bevor Ry Cooder die kubanische Musik mit der Produktion des Buena Vista Social Club in Nordamerika und Europa populär machte, hatten westafrikanische Musiker die Musikstile der karibischen Insel für sich entdeckt. Und so darf es nicht erstaunen, dass der Titel “degoo” der senegalesischen Band Super Cayor de Dakar Assoziationen zur guajira “El Carretero” weckt. Ihren Stil nennt die 1992 in Thìes gegründete Band “salsa-mbalax”. Es fusionieren darin kubanische Rhythmen mit senegalesischer Percussion, elektronisch verstärkte Musikinstrumente wie E-Gitarre, Keyboard und Bass mit senegalesischer Stilistik.

Von Mauretanien

Der Verdienst des Labels “Popular African Music” ist, dass die Unebenheiten der Musik aus Afrika bei der Produktion nicht ausgebügelt wurden. So würzen die Vierteltöne der E-Gitarre den steten Grundrhythmus, der aus einem Keyboardstyle generiert wurde. Die zahlreichen weiteren Funktionen des Keyboards nutzt Super Cayor für verspielt-virtuose “fill-ins”, wie z.B. Bläsersätze, die mit Hilfe der gespeicherten Instrumentenstimmen gespielt werden. Hinzu kommen senegalesische Percussion, ein markanter, rufender Gesang und Piano-Riffs des Salsa.

Eine charmante und höchst tanzbare Musikfusion.

Comments Off on “Salsa-mbalax”: Super Cayor de Dakar

Am 29. Oktober 2009 hat das 7. “In-Edit” Festival in Barcelona begonnen. Noch bis zum 8. November werden dort 45 Dokumentarfilme zum Thema Musik zu sehen sein. Gezeigt werden u.a. Antoine Prums Film “Sunny´s Time Now” über Sunny Murray, Bestor Cram´s “Johnny Cash at Folsom Prison” und Jeffrey Levy-Hinte`s “Soul Power” über Soulmusik in Zaire. Das vollständige Programm kann unter http://www.in-edit.beefeater.es/ eingesehen werden.

Comments Off on “In-Edit” Festival in Barcelona zeigt Musik-Dokus

Zum diesjahrigen Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt wurde dem Günter Gretz, einem besonderen Kenner afrikanischer Musik, der Preis „Ehren-Ruth“ überreicht. Günter Gretz begründete in den 1970er Jahren das Label „Popular African Music“ und verlegte im Ein-Mann-Betrieb feine Auswahl an traditioneller und populärer afrikanischer Musik.

Interview mit Günter Gretz über die [

Audio clip: Adobe Flash Player (version 9 or above) is required to play this audio clip. Download the latest version here. You also need to have JavaScript enabled in your browser.

].

Von Mauretanien

Festzustellen bleibt, dass zwischen der afrikanischen Musik in Europa und die Musik in Afrika selbst Welten liegen. Für Günter Gretz sind es gerade die ungewohnten Klänge, Klänge die unsere Ohren im ersten Moment irritieren, die den Reiz ausmachen.

Auf seinen ungezählten Reisen durch Westafrika ist Günter Gretz auch durch Mauretanien gekommen – und hat genau dort inne gehalten: in dem Land, in welchem die Kulturen des schwarzen und des weißen Afrikas aufeinander treffen. Seit einigen Jahren fährt Günter Gretz nun regelmäßig in das Land, das zum überwiegenden Teil von der Sahara überdeckt wird.

Nema Mint Choueikh: Mauretanian Music from the trarza Region, Popular African Music, 2006.

Von Mauretanien

Beim Label “Popular African Music” ist 2006 eine CD erschienen mit maurischer Musik aus der Region Trarza, Südwest-Mauretanien. Die Musikerin Nema Mint Choueikh war besonders in den 1970er Jahren in Mauretanien beliebt und wurde vor wenigen Jahren von Dimi Mint Abba wiederentdeckt. Sie begleitet ihren kraftvollen Gesang auf der Bogenharfe ardin und wird außerdem von der Laute tidinit, Gitarre und der Trommel tbal begleitet.


> CD-Review: [ntama – Journal of African Music and Culture]

Comments Off on Musik aus Mauretanien: Interview mit Günter Gretz und Musik von Nema Mint Choueikh

Donnerstag, 29.10. ab 15.10 Uhr auf Radio CORAX [Live-Stream]

Musikalischen Trends aus Spanien und Lateinamerika ist die Berliner Musikjournalistin Katrin Wilke in ihren Sendungen für Radio “Multicult2.0” auf der Spur. Doch bei “Senti-mental” und “Panamericana” handelt es sich keineswegs um reine Playlist-Programme.

Katrin Wilke strickt Moderationen, in die regelmäßig auch Gespräche mit den MusikerInnen eingeflochten sind. Die ambitionierte Berliner Musikexpertin liefert durch Interviews mit den Künstlern profunde Hintergrundinformationen. Dabei blickt Sie öfters auch mal über den Tellerrand hinaus, in aktuelle Produktionen aus anderen Bereichen der Sparte “Weltmusik”. Radio CORAX präsentiert ab Oktober die beiden Sendungen in seinem Austauschprogramm.

Von Rezensionen

“Senti-mental” ist eine Sammlung von Songs mit Gefühl und Grips, die sich immer an einem roten Faden entlang hangeln. Von A wie Abschied, über F wie Faulheit, K wie Kälte bis hin zu Z wie Zweifel. Es können alle möglichen Stichworte die inhaltliche Ausrichtung der Sendung definieren. Zum Thema gemacht werden einzelne Musiker und Bands, musikalische Flausen und Trends oder die Geschichte eines Songs. Im Mittelpunkt steht dabei lateinamerikanische und spanische Musik, aber auch Musik aus anderen Teilen der Welt ist vertreten.

“Panamericana” ist ein Streifzug durch die Roots- und Weltmusik-Szene entlang der Straße, die Alaska und Feuerland miteinander verbindet. Blues, Folk Music, Salsa, brasilianischer Musik, Tango, … “Panamericana” schlägt Brücken zwischen verschiedensten Musikrichtungen des amerikanischen Kontinents. Gestaltet wird die Sendung von Katrin Wilke und Wolgang König.

Zu hören sind beide Sendungen am Donnerstag, dem 29.10. ab 15.10 Uhr auf Radio CORAX (UKW 95.9 oder via live-stream). Weitere Infos zu den Sendungen [hier].

Von Rezensionen
Comments Off on Musikjournalistin Katrin Wilke ab Oktober auf Radio CORAX zu hören

Gemeinschaftsproduktion von “Mitakuye Oyasin” und “TINYA – Musikkulturen der Welt”

8. November 2009  14 Uhr  Radio CORAX [stream]

Zusammen mit der Redaktion von “TINYA – Musikkulturen der Welt” wird sich mara.stern von der Radiosendung “Mitakuye Oyasin” den Mapuche in Argentinien und Chile zuwenden.

Wir fragen nach den aktuellen Konflikten, mit welchen sich die Mapuche auseinandersetzen müssen. Es geht um die Verteidigung von Landeigentum, um die Befreiung der Mapuche in politischer Gefangenen und die Wiederentdeckung der eigenen Sprache und Tradition.

Zu Wort kommt u.a. die Mapuche-Expertin Alina Rodenkirchen von der Gesellschaft für bedrohte Völker, die u.a. von der Demonstration indigener Gruppen gegen den Columbus Tag in Amsterdam berichten wird.

Außerdem erzählt die argentinische Musikerin Beatrize Pichi Malen von ihrer Suche nach den Liedern der Mapuche. Die Sängerin mit voluminöser, warmer Stimme trägt dazu bei, dass traditionelle Lieder bewahrt und weitergetragen werden.

Comments Off on Die Wiederentdeckung des politischen und kulturellen Selbstbewußtseins der Mapuche

02 Oct, 2009

TINYA Podcast #46: Musikalische Schätze Mauretaniens 2

Posted by: Redaktion In: Radio

Sonntag, 11. Oktober 2009, 18 Uhr, Radio CORAX [stream]

Zweiter Teil der Sendung über die Musik Mauretaniens.

Es gilt die Musik eines Landes zu entdecken, das durch seine bis vor kurzem relativ schlechte infrastrukturelle Anbindung zu seinen Nachbarländern, bis heute verhältnismäßig geringe kulturelle Vermischungsprozesse durchgemacht hat.

Von Mauretanien
Chinguetti, Mauretanien. © Günter Gretz

In einem Interview mit Günter Gretz wird es uns um den Klang der Stimmen mauretanischer Nomaden gehen, wir wagen erneut einen Abstecher zum Festival nomadischer Musik nach Nouackchott und fragen welche Rolle westliche Musik in der mauretanischen Gesellschaft spielt.

Wer sich fragt, woher Tonaufnahmen von mauretanischen Musikern nehmen, dem sei an dieser Stelle Dimi Mint Abba ans Herz gelegt, ebenfalls die mauretanische Sängerin Malouma und ein wirklicher Geheimtipp sind die Veröffentlichungen des Labels „Popular African Music“ von Günter Gretz.

Comments Off on TINYA Podcast #46: Musikalische Schätze Mauretaniens 2

10 Sep, 2009

TINYA Podcast #45: Musikalische Schätze Mauretaniens 1

Posted by: Redaktion In: Radio

Sonntag, 13. September 2009, 18 Uhr

TINYA besucht dieses Mal das Festival Nomadischer Musik (Festival international des Musiques Nomades) in Mauretanien. Das Land am Rand der Sahara wird nur wenig von Touristen bereist. Es birgt eine ungeheure Vielzahl bisher ungehörter musikalischer Schätze. Noch vor 20 Jahren waren gut 80 Prozent der Bevölkerung Nomaden. Jedoch hat sich das Land jüngst gegenüber neuen Einflüssen geöffnet, was tief gehende Veränderungen in der mauretanischen Gesellschaft mit sich brachte.

An der Seite des Musikfestivals in der Hauptstadt Nouakchott entdecken wir dieses unbekannte Land, das seit einem Putsch im August vergangenen Jahres und seit den Präsidentschaftswahlen im Juli 2009 von einer Militärregierung angeführt wird.

Comments Off on TINYA Podcast #45: Musikalische Schätze Mauretaniens 1

Sonntag, 16. August 2009  18 Uhr  Radio Corax

TINYA Podcast #44 [

Audio clip: Adobe Flash Player (version 9 or above) is required to play this audio clip. Download the latest version here. You also need to have JavaScript enabled in your browser.

]

Am 27. und 28. Juni 2009 empfing die sorbische Gemeinde in Crostwitz Folkloregruppen aus der ganzen Welt. Schon seit 1995 wird das Internationale Folklorefestival “Łužica – Lausitz” im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstaltet. Neben Crostwitz gab es in diesem Jahr auch Vorführungen in Bautzen und im brandenburgischen Drachhausen. Zu Gast waren Gruppen aus Indien, Rumänien, Österreich, Ungarn, Georgien, Slowenien, Kenia, Tschechien, Weißrussland und Kolumbien. Das Radiofeature dokumentiert das Folklorefestival in Crostwitz und reflektiert über die vielfältigen Musikstile, Tänze und Traditionen der verschiedenen Völker. Außerdem erklingt Musik aus der Lausitz u.a. von der Gruppe Sprjewjan.

Ein Feature von Friedrike Brandenburger, Andreas Hemming und Jakob Hommel.

Von Internationales Folklorefestival Lausitz 2009
Von Internationales Folklorefestival Lausitz 2009
Von Internationales Folklorefestival Lausitz 2009
Comments Off on TINYA Podcast #44: Internationales Folklorefestival Lausitz

Categories

Archives

Corax_Logo-klein