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25 Feb, 2012

Sing For Democracy!

Posted by: helen In: Radio

Vor einem Jahr wusste vermutlich kaum jemand wo Baku liegt. Jetzt – drei Monate vor dem Eurovision Song Contest – ist diese Stadt fast schon zum Zentrum der seichten Unterhaltung geworden. Die Schlager- und Pop-Gesellschaft bucht Flüge und freut sich auf die nächste ganz große Party in einem exotischen Land.

Damit Aserbaidschan nicht nur am Abend des Song Contest wahrgenommen wird und die vielen Millionen Augen Europas auch beide Seiten der Medaille betrachten, hat sich die Initiative “Sing For Democracy” gegründet. Denn: Aserbaidschan ist alles andere als eine Vorzeigedemokratie. Menschenrechtsverletzungen, ein stark kontrolliertes Mediensystem und Zensur bestimmen den Alltag.

Deshalb wurde die Kampagne „Sing For Democracy“ von verschiedene Menschenrechtsorganisationen in Aserbaidschan gestartet. Was sie damit erreicht werden soll, erläutert der Koordinator der Kampagne Rasul Yafarov. Das Gespräch wurde am 22. Februar 2012 auf Radio CORAX gesendet.

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Unter den aktuellen Musikproduktionen aus dem Süden Chiles sind zahlreiche Protestlieder. Viele Menschen der Region fühlen sich der indigenen Gemeinschaft der Mapuche zugehörig. Sie erheben ihre Stimme gegen Landraub, Polizeigewalt und staatliche Repressionen.

Indiz für das unverhältnismäßige Vorgehen gegen die Proteste der Mapuche ist der Tod des 23-jährige Student Matías Catrileo. Im Januar 2008 wurde er bei einer Protestaktion rücklings von einem Polizeibeamten niedergeschossen und starb. Der Beamte wurde zu drei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt und arbeitet heute wieder in seiner alten Polizeidienststelle.

In mehreren Liedern wird an Matías Catrileo erinnert. “Canción a Matias Catrileo” vom Singer-Songwriter Rodrigo Hernandez und “Matías Catrileo” von Lluvia Acida.

Das Lied vom Hip Hop Kollektiv WecheKeche Ñi Trawun dürfte mit am bekanntesten sein: “Newen Pei Katrileo”. Der Text des Songs ist konfrontativ und kompromisslos. Er verurteilt den täglich erlittenen Rassismus, beschwört das Durchhalten des Widerstands trotz Repression und beruft sich auf die uralten Rechte der Mapuche. Auch zu finden ist das Motiv einer “Nation der Mapuche”, das nicht selten kritisch beäugt wird, weil es sich über Blutsverwandtschaft definiert und damit völkischen Strategien zu folgen droht.

Comments Off on [Soundfound #6] Protestlieder der Mapuche: Matías Catrileo als Symbolfigur des indigenen Widerstands

Es wäre wohl die X. These zur Entstehung des Jodelns: Esel und Kuh überschlägt es in garstigem Zustand die Stimme. Les Endimanches aus Nanterre haben ihre dadaistische Volxmusik-Parodie nicht nur zur musikalischen Inspiration in den Kuhstall verlegt. Dahinter steckt die tiefe Überzeugung, dass das Konzept eines Bauernhofes unser aller Leben verändern kann. Selbst dann, wenn Sie in einer Stadt leben. Der “Bauernhof des Glücks” – kreiert von den Les Endimanches – kann als konsequenter Vorschlag für eine urbane Landwirtschaft angesehen werden. Neben Kartoffeln und Ziegen finden Sie dort auch Theater, Musik und Gesellschaftsdebatten.

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03 Dec, 2011

Akustisch Iberoamerikanisch: Gitarren Special bei TINYA

Posted by: Redaktion In: Radio

Beim Streifzug durchs CD-Regal sind eine Reihe impulsiver Aufnahmen mit akustischer Gitarre aus dem iberoamerikanischen Raum abgefallen. Die aktuelle Ausgabe von TINYA auf Radio CORAX in Halle macht sie hörbar.

Sonntag, 4. Dezember 2011, 18 Uhr, Radio CORAX

Playlist:

Jácaras – Fiesta Española – Mercedes Hernández, Elva La Guardia, United Continuo Ensemble (Edition Raumklang)

Allegrias – Flamenco! – Carlos Montoya

Busco yo mi soleá – Camarón – El Camarón de la Isla & Paco de Lucia

Bulerias (a mi Lucía) – World Network: Spain. Carmen Linares. Cante Flamenco en Vivo – Carmen Linares

Parrandas – Cantes del Pueblo. Traditional Music of Spain – Cuadrilla de Aledo

Adios Pueblo Ayacucho – Ayacucho I – Shin Sasakubo

Aurora – Oscar Avilés Antología – Oscar Avilés

La Añera – Folklore Agentino. Improvisaciones – Juan Falú & Marcelo Moguilevsky

La Carta – Nueva Canción Latinoamericana – Violetta Parra

Tamacu – Rodrigo y Gabriela – Rodrigo y Gabriela

Cycling Trivialities – In our Nature – José González

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09 Nov, 2011

“Polyphonia – Albania’s forgotten voices”

Posted by: Redaktion In: Movies|News

New ethnographic film by Björn Reinhardt and Eckehard Pistrick

Two shepherds in the Albanian mountains, Arif, a Muslim, and Anastas, an orthodox Christian, have been friends for years in spite of religious barriers. Their profound friendship is constantly strengthened by a local musical tradition, the polyphony. In 2005 this vocal tradition has been declared UNESCO-World Heritage.


Ostergesang in der Kirche von Selta, Shpati, Mittelalbanien.

The film sets up unforgettable images for the severe poetry, the harsh fates and the almost magical power of the human voice, which helps people in the mountains to master their surreal daily routine at a contradictory stage of post-socialist change. On another level, the film gives an example of how music – even in the Balkans – can build bridges between people and religions.

Der Film “Polyphonia – Albania’s forgotten voices” kann als DVD unter valeavinului@aol.de zum Preis von 20,00 Euro bestellt werden.

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Unter der Leitung von Prof. Dr. Philip Bohlman (Chicago/Hannover) und Prof. Dr. Raimund Vogels (Hannover/Hildesheim) richten das Center for World Music der Universität Hildesheim und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im kommenden Jahr den vierten Doktorandenworkshop aus. Dieser ist vorrangig als Diskussionsplattform konzipiert und wird vom 27.-30. Juni 2012 in Hildesheim und Hannover stattfinden. PD Dr. Julio Mendívil (Universität Köln) der als Gastreferent gewonnen werden konnte, wird über grundlegende musikethnologische Fragestellungen und Methoden sprechen.

Call for Papers
Deadline 30. November 2011

Abstract (max. 250 Wörter) und Lebenslauf (2 Seiten) bzw. Fragen zum Workshop bitte an Dr. Thomas Hilder: cwm_hilder[at]uni-hildesheim.de

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Erfrischende und überraschende Musik aus dem Alpenraum. Am Wochenende vom 12. bis 14. August 2011 lockten in Bern und Zürich das Buskers und die Streetparade die Massen auf die Strassen. Die Liebhaber und Liebhaberinnen des experimentellen Musikschaffens trafen sich hingegen im beschaulichen Urner Städtchen Altdorf. Alle zwei Jahre findet dort das Alpentöne-Festival statt. Im Vordergrund steht Volksmusik. Allerdings nicht Ländler und Jodlerchörli, sondern neue Ansätze im Umgang mit der traditionellen Musik aus dem Alpenraum. Theresa Beyer von Radio RaBe in Bern war in Altdorf dabei und hörte dies

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22 Jul, 2011

[Soundfound #4] Waiting for the Whales

Posted by: Redaktion In: Soundfound

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen auf einem schroffen Felsen, Meter über dem Meer und spähen auf den Ozean. Sie lassen ihren Blick über das blau-graue Farbenspiel der glatten See schweifen. Sie warten. Sie warten darauf, dass der Ozean einen kurzen Moment den Blick auf die sprudelnde Fontäne oder den mächtigen Rücken eines Wals freigibt. Ihr Warten wird begleitet von einem Schwarm Seevögel, die an den steilen Felsen ihre Nester eingerichtet haben. Ein Radio in der Ferne spielt Figgy Duff und Emile Benoit.

(die mp3-Datei gleichzeitig mit dem Video von Emile Benoit abspielen:)

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Goodbye Newfi!

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19 Jul, 2011

[Soundfound #3] Picknick mit Frau Heidi

Posted by: Redaktion In: Soundfound

Wir müssen noch mal über die Bagpipes sprechen. Paddy Keenan hat schnelle Finger. Der Jimi Hendrix des Dudelsacks. Den Blasebalk unter den Arm geklemmt, pumpt er die Luft ganz unauffällig in die klangmächtigen Pfeifen. Und dann laufe ich des Nachts durch die Straßen von St. John´s und stoppe für ein Killkenny in Erin´s Pub. An die Bar gelehnt finde ich diesen virtuosen Bagpipe-Meister. Den Hut über die langen, zotteligen, weichen Haare gestülpt.

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Aber zurück von der irischen Musik zum neufundländischen Folk. Folk ist ganz leicht anzutreffen in St. John´s. Zweifelsohne ein Tourismusfaktor, ein ernst gemeinter, mit echter Überzeugung, gebunden an ein tief empfundenes Gefühl von Heimat. Die Leute sind hier sehr patriotisch, erklärt mir ein Mann auf der Straße, aber in einer guten Art und Weise, fügt er hinzu. Symbol und Ausdruck dessen ist vielleicht auch, dass Reiseleiter in den Ausflugsbussen für ihre Gäste singen: neufundländische Folksongs.

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Hand aufs Herz. Die Neufundländer haben noch Pioniergeist und er klingt in ihren Liedern.

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So klingen sie, die stürmischen Wasser vom neufundländischen Kanada. Umgeben von niedrigen Nadelbäumen. Voll frischem, hellem Grün. Windschief. Geschoren. Auf felsigem Grund. Lassen Sie sich die Worte auf der Zunge zergehen: Moose, Ocean, Quidi Vidi und – Dan Moi: Die vietnamesische Maultrommel erkundet dank Tran Quang Hai die Insel. Dass man sehr wohl zum Rhythmus der Maultrommel Hip Hop tanzen kann, beweist die Milky Way Crew.

Der Mann, der es versteht das Alphorn mit dem stärksten Ausdruck und einer ausgezeichneten Technik zu spielen, kommt nicht etwa aus der Schweiz, sondern aus Kanada. Wer das nicht glaubt, sollte Charlotte Vignau’s demnächst erscheinenden Film über das Alphorn anschauen. Dort setzen Koryphäen der Schweizer Musikszene dem Kanadier William Hopson die Alphornkönigskrone auf. Die Musikwissenschaftlerin Charlotte Vignau hat das Alphorn in den unterschiedlichsten Umgebungen studiert:

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William Hopson spielt das Alphorn Solo “D’r Meiringer” [hier].

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Mehr Musik, so scheint es, geht dieser Tage nicht rein in die Stadt St. John´s auf Neufundland. Ein Musikfestival jagt das nächste und parallel dazu findet die Konferenz des International Council of Traditional Music statt. Etwa 400 MusikethnologInnen diskutieren sieben Tage lang ihre Forschungsprojekte. Hinzu kommen mehrere Workshops und Konzerte im Rahmen des SOUNDshift Festivals. Zu Gast u.a. das “African Music and Dance Project” aus Südafrika unter Leitung von Ikusasa Lethu:

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Diese Zulu-Musik wurde vom südafrikanischen “African Music and Dance Project” auf dem Campus der Memorial University of Newfoundland gespielt. Die Universität von St. John´s ist noch keine 90 Jahre alt und oberflächlich betrachtet ist auch nichts weiter dran an ihr. Wäre da nicht der unterirdische Pfad …

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In den 80er Jahren war Breakdance ungestüm, fast schon subversiv-spontan. Heute ist Breakdance längst nicht mehr nur “street”. Breakdance kann man mit einem Lehrer lernen und breakdance gibts inzwischen auch auf der Bühne. Auf der Konferenz des International Council of Traditional Music sprach die Kanadierin Lys Stevens über Transformationsprozesse im B-boying.

Auf der Konferenz wurde auch gefragt: Können Tiere musizieren? Marcello Sorce [sprich: Sortsche] Keller von der Universität Malta appellierte in seinem Vortrag daran, ein weiteres Kapitel in der Musikwissenschaft aufzuschlagen: die Zoomusicology. Ich habe ihn gefragt, was Zoomusikologie eigentlich ist und welchen Fragen sie nachgeht.

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[Anregungen den Ort Zoo mit künstlerischen Ansätzen neu zu denken, finden Sie beim Werkleitz Festival ZOO und im demnächst folgenden Projekt “Kunst für Tiere”.]

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