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01 Mar, 2010

Music Freedom Day 2010: zum Hören

Posted by: Redaktion In: // Podcasts|Radio

Am 3. März sendete Radio CORAX von 15:10 bis 18:00 Uhr ein Themen-Special zum Music Freedom Day 2010. Das Programm wird in Kooperation mit der Organisation Freemuse und Radio Multicult2.0 ausgestrahlt.

Der Music Freedom Day wurde bereits zum 4. Mal von der unabhängigen Organisation Freemuse mit Sitz in Kopenhagen ausgerufen. Freemuse setzt sich für das Recht auf Meinungsfreiheit von MusikerInnen und Komponisten ein. Die Organisation dokumentiert, wie und wo Musik zensiert wird und in welchen Ländern Verstöße gegen die Menschenrechte von Musikern stattfinden.

Von TINYA Autoren

Indizierungsverfahren in der BRD:

Gespräch mit Elke Monssen-Engberding (Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien)

Beim Nachdenken über den Begriff Zensur im Zusammenhang Musik fällt zunächst der Blick auf das eigene Land. In der Bundesrepublik wird Musik „indiziert“. Welche Tonträger von einer Indizierung betroffen sein können und wie ein Indizierungsverfahren in die Wege geleitet wird, das erklärt die Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Elke Monssen-Engberding.

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Das Recht auf freie Ausdrucksmöglichkeit von Musikerinnen und Musikern & Der Fall Lapiro de Mbanga:

Gespräch mit Ole Reitov (Programme Manager von Freemuse) (englisch)

Die allermeisten der heute indizierten Songs oder CD-Cover hierzulande wurden aus dem Verkehr gezogen, weil sie unmenschliche Gewalt darstellen, rechtsgerichtete, nationalsozialistische oder pornografische Inhalte haben. Gründe, die vielleicht diskutabel sind, die aber dennoch grundsätzlich einleuchten. Was aber passiert, wenn Musik z.B. aus Willkür auf einen Index gesetzt wird und der Musiker gleich mit?

Die dänische Organisation Freemuse macht sich seit über 10 Jahren für die Einhaltung der Menschenrechte von Musikerinnen und Musikern stark macht. Ole Reitov ist Programmkoordinator von Freemuse. Im Gespräch erzählt er über die Arbeit von Freemuse und über den Fall des inhaftierten, Kameruner Musikers Lapiro de Mbanga. Zunächst steht der Music Freedom Day am 3. März im Mittelpunkt.

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Punkmusik in der DDR:

Gespräch mit Mark Westhusen (Autor) und „Rio“ alias Frank Baur (Gitarrist der Band „Müllstation“)

Beschränkungen in der Musik sind vor allem in autokratisch geführten Staaten zu finden. In der deutschen Geschichte wurde u.a. die Swing Musik und die Werke vieler zeitgenössischer Komponisten von den Nationalsozialisten verteufelt. Beim Blick zurück auf die Geschichte der DDR sind es vor allem die von westlichen Staaten geprägten Musikstile, die Anstoß erregten: Rock´n Roll, Hip Hop, Beatmusik, westliche Rockmusiker oder Musik, deren Markenzeichen senkrecht in die Höhe gegelt Haare waren. Dem Interview mit Mark Westhusen und Frank Baur ist eine Radioreportage von NDR2 aus dem Jahre 1982 von Timm Renner und Thomas Meins vorangestellt.

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Grenzbereiche im Heavy Metal:

Gespräch mit Dominik Irtenkauf (Redakteur der Zeitschrift „Legacy“)

Auf der aktuellen Indizierungsliste stehen in Deutschland nicht nur faschistische Bands, sondern auch Bands aus dem Genre Neofolk und Heavy Metal. Der Redakteur der Zeitschrift “Legacy”, Dominik Irtenkauf, steckt im Gespräch die grenzwertigen Bereiche im Heavy Metal ab und umreißt die Bedeutung des Elements Provokation für die Szene.

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Indizierung und Musik im politischen Kontext:

Gespräch mit Martin Büsser (Musiker und Autor)

Ist Indizierung in einem demokratischen Staat notwendig? Wie kritisch hören wir Musik? Wie konnten reaktionäre und rechte Tendenzen in der Popmusik salonfähig werden? Das Element des Schockierens ist in Musikrichtungen wie Heavy Metal oder auch im Neofolk oft von zentraler Bedeutung. Bands, die mit Nazisymoliken hantierten und sich dennoch in keiner Weise als rechtsgerichtete Musiker verstehen, spalten das Publikum und nicht zuletzt die nicht informierte Öffentlichkeit. Der Autor des Buches “Wie klingt die Neue Mitte?”, Martin Büsser, verschafft in dieser Debatte Klarheit.

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Einfluss über Auswahl: Musikjournalismus

Gespräch mit Johannes Theurer (Musikjournalist, RBB Projektmanager, ehem. Musikchef von Radio Multikulti)

Welchen Einfluss haben Medien auf den kritischen Umgang mit Musik? Wo liegen die Verantwortungsbereiche im Miteinander von MusikerIn und JournalistIn bei der Präsentation von Musik in den Medien? Ein Gespräch mit dem Musikjournalisten Johannes Theurer fragt nach dem Gestaltungsspielraum der Medien zwischen Index, persönlichem Geschmack und kritischer Auseinandersetzung.

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Narco-Corridos in Mexiko:

Gespräch mit Sven Kirschlager (Musikethnologe)

Mexiko zählt mittlerweile zu den gefährlichsten Ländern für MusikerInnen weltweit. Dort wurden allein in den vergangenen Jahren mehrere Musiker umgebracht. Zumeist handelte es sich um Corridistas, um eine Art fahrende Musiker. Sven Kirschlager schreibt derzeit seine Dissertation über Corridistas in Überlandbussen in Südmexikos. Er ist Mitglied des Graduiertenkollegs “Entre Espacios” des Lateinamerikainstituts der Freien Universität Berlin und berichtet in einem Interview über die Band “Los Tigres del Norte”, über Andres Contreras und die Tradition der Corridos.

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Musik und Zensur auf dem Afrikanischen Kontinent:

Gespräch mit Wolfgang Bender (Musikethnologe)

Über Musikzensur auf dem Afrikanischen Kontinent spricht der Ethnologen Wolfgang Bender, der bereits seit gut 40 jahren regelmäßig in Afrika unterwegs ist. Derzeit baut er in Hildesheim ein „Weltmusikzentrum“ auf. Er berichtet, wie Musiker von einzelnen Staaten instrumentalisiert werden und wie sie durch ihre Liedtexte in Gefahr geraten. Welche Formen von Musikzensur hat er während seinen Reisen durch afrikanischen Staaten beobachtet?

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