31 Jul, 2015
Symposium: Sounds of Heimat. Musikethnographische Forschungen über den deutschsprachigen Raum
Posted by: helen In: // Congresses|News
Symposium der Fachgruppe „Musikethnologie und Vergleichende Musikwissenschaft“
am Mittwoch, 30. September 2015, 14:00 – 16:15 Uhr
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Koordination und Kontakt:
Dr. des. Helen Hahmann (Universität Halle): helen.hahmann [[at]] tinya.org
Die vollständigen Abstracts stehen hier zum Download zur Verfügung.
In diesem Symposium stellen wir die Frage, was bietet der Musikethnologie die Untersuchung lokaler gesellschaftlicher Beziehungen und ihrer Klangszenarien? Ausgehend von der Annahme, dass die Forschungsfelder “dort” und “hier“ unterschiedliche epistemologische Probleme aufwerfen, laden wir mit diesem Symposium zur Reflexion musikethnologischer Forschungen über den deutschsprachigen Raum ein.
Dr. des. Mark Nowakowski spricht über „Alltägliche urbane Auftrittskultur mitten unter uns: Straßenmusik in Berlin“. In seinem Abstract schreibt er: „In den meisten Fällen müssen wir uns von der Vorstellung lösen, wir würden etwas Eigenes untersuchen, nur weil es zufällig innerhalb unserer Stadt oder der Grenzen unseres Staates stattfindet. Wer hat denn z.B. schon einmal selbst Straßenmusik gemacht? Und auch, wenn ich Straßenmusik mache, weiß ich zunächst wenig über andere Straßenmusiker.“
Dr. Christina M. Heinen reflektiert Begegnungen während ihrer Feldforschung in Berlin- Neukölln: „,Erst kommen die Feldforscher, dann kommen die Bagger‘. Wissenschaftliche Feldforschung vs. Mediascapes in der urbanen Musikethnologie.“ Heinen setzt sich mit dem Vorwurf eines Musikers an ihre Forschung auseinander: „an einem bestimmten Ort zu forschen und darüber zu publizieren sei auch eine Form der Gentrifizierung“.
Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer: „,lautstark Ärger machen‘ – Kultur(en) der Anderen“ – In ihrem Beitrag kombiniert Susanne Binas-Preisendörfer theoretische Betrachtungen und ein konkretes Fallbeispiel: „das interdisziplinär angelegte Forschungsprojekt LAUTHEIT soll daraufhin befragt werden, inwiefern eigene Erfahrungen als Teil der musikkulturellen Realität der sog. ,anderen Bands‘ (DDR-Off-Ground der 1980er Jahre) und seine Folgen (z.B. Rammstein, Clubkultur, Lärmschutzklagen) als Voraus-Setzungen, Projektionen und Konstruktionen fungieren und warum es nicht leicht ist, derlei Themen in musikwissenschaftlichen Diskursen zu verankern!“
Dr. Talia Bachir Loopuyt spricht zum Thema „Weltmusik aus Deutschland oder deutsche Weltmusik? Die Creole-Wettbewerbe in deutsch-französischer Perspektive“. In dem Beitrag werden anhand von Fallbeispielen die paradoxe Stellung von „deutschen“ Produktionen innerhalb der Weltmusikszene und die im Zusammenhang von den creole- Wettbewerben mehrfach herausgelösten Spannung zwischen Öffnung und Exotisierung hinterfragt.
Prof. Dr. Andreas Meyer und Maria del Mar Alonso Amat präsentieren unter dem Titel „Musikausstellungen in Deutschland: Museumsanalytische und ethnographische Untersuchungen“ erste Ergebnisse aus ihrem DFG-Projekt: „Im Fokus steht die Präsentation musikalischer Ausdrucksformen im deutschsprachigen Raum, verbunden mit der Frage, inwieweit lokale bzw. regionale oder nationale Aspekte für Ausstellungsprojekte und ihre Erschließung von Bedeutung sind.“