Ohne den Tango wäre das Bandonion vielleicht in Vergessenheit geraten. Dabei gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in deutschsprachigen Regionen viele hundert Bandonion-Orchester. Allein in Halle waren es insgesamt sechs Orchester. Heute ist gerademal noch eins aktiv. Fünf Bandoneonspielerinnen und -spieler zählt es.
Am Freitag, 9. November 2012 spielt das Orchester im Kunstforum in Halle. Markus und Helen von Radio CORAX sprachen mit Peter Rüdiger vom Bandonion-Orchester Halle.
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Das Bandonion-Orchester Halle gründete sich im März 1899 unter dem Namen “Erster Gallischer Bandonionclub”. Viele Konzerte fanden anlässlich von Feiertagen im großen Saal der Zoogaststätte statt. In Halle gab es zeitweise sechs Bandonion-Orchester, die zur Orchestervereinigung „Ideal“ zusammenschlossen.
In der DDR gehörte das Bandonion-Orchester zur „Volksbühne“ und wurde später Mitglied der „Volksmusikschule“. 1955 bis 1990 gehörte das Bandonion-Orchester Halle als „Zirkel“ zum Klubhaus der Gewerkschaften. Das Bandonion-Orchester erhielt dreimal die Auszeichnung „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“.
Seit 1990 gehört die Gruppe zur Volkssolidarität und hat dort auch ihren Probenraum.
“Viele bringen das Bandonion mit dem Tango in Verbindung und fragen dann, was ist das für ein Instrument? Wenn wir ihnen dann sagen, dass es ein deutsches Instrument ist, dann sind sie ganz erstaunt. Viele denken das Bandonion ist aus Argentinien gekommen, aber es ist genau umgekehrt. Es ist 1846 von einem Heinrich Band aus Krefeld entwickelt worden. Er hat die Konzertina weiterentwickelt und so ist der Name entstanden”, sagt Peter Rüdiger über den Ursprung des Bandonions.
(Quelle: www.bandonion-halle.de/Geschichte)